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  • Therapie der Zukunft: we fight your cancer

Patientenbericht: vollständige Remission nach ¹⁷⁷Lu-PSMA-Therapie

Hier ist ein Erfahrungsbericht eines unserer Patienten:

"Hiermit möchte ich der Welt mitteilen, dass die kleine Privatordination Minute Medical in Wien, geleitet von Professor Markus Hartenbach, einem Experten der Nuklearmedizin, nichts weniger als ein Gigant in der medizinischen Versorgung von Hilfesuchenden ist. Sie beweist den Erfolg der alltäglichen praktischen Anwendung der neuesten Ergebnisse bahnbrechender medizinischer Forschung.

Dr. Hartenbach hatte den Mut, sich gegen die veralteten, „steinzeitlichen“ Standardprotokolle bei der Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs zu stellen – als demütigen Dienst an erkrankten Männern. Diese wären andernfalls gezwungen gewesen, belastende, schädliche und oft unerträgliche Behandlungen durchzuführen, die letztendlich zu einer Verschlechterung der Lebensqualität geführt hätten.

Wovon sprechen wir hier? Es geht um die PSMA-gerichtete Lutetium-177-Ligandentherapie bei metastasiertem Prostatakrebs, die normalerweise schwer oder gar nicht zugänglich ist. Meiner Erfahrung nach folgen die meisten internationalen Ärzte einem „Protokoll“, das Patienten einer umfassenden Bauchbestrahlung, Chemotherapie und jahrelanger chemischer Kastration durch Hormontherapie unterzieht. Dies führt oft zur Entwicklung hormonresistenter Krebszellen, die nicht mehr behandelt werden können, sodass der Patient mit dem sich ausbreitenden Krebs in seinem Körper zurückgelassen wird. Ganz zu schweigen von den Nebenwirkungen der unspezifischen Bestrahlung, der Chemotherapie und den schwer erträglichen Auswirkungen der Hormontherapie.

Prof. Hartenbach hingegen arbeitet nach dem Motto „individualisierte, maßgeschneiderte Behandlungen“. Das bedeutet, dass er den Mut hat, die modernsten, geeignetsten Therapien zur richtigen Zeit anzuwenden. Wie es in einer Privatinstitution üblich ist, handelt es sich jedoch um Patienten, die diese Behandlungen auf eigene Kosten und Risiken anstreben, da sie trotz ihrer schweren Krankheit ihre Lebensqualität, ihre Lebensfreude und ihre Mobilität bewahren möchten. Meiner Meinung nach wird ihnen unter dem normalen „Protokoll“ eine unerträgliche Lebenssituation auferlegt, die alles zerstört, was das Leben lebenswert macht.

 

Bis jetzt habe ich überwiegend in der dritten Person geschrieben, um den Bericht objektiv zu halten. Doch leider betrifft mich diese Krankheit auch persönlich. Ich bin Dr. Sandor Ambrus, 70 Jahre alt, und ich habe einen langen Weg hinter mir, um Prof. Hartenbachs Ordination zu finden und mich dort behandeln zu lassen.

Ich betrachte mich als sehr glücklich und bin meiner wunderbaren und umfassend gebildeten Hausärztin, Dr. Andrea Szelenyi aus Budapest, zutiefst dankbar. Sie ist auf dem neuesten Stand der medizinischen Technologien und hat mich auf diese besondere Therapie aufmerksam gemacht. Ebenso danke ich Prof. Stefan Förster, Leiter der Universitätsklinik Bayreuth. Er konnte mich aufgrund der zwingenden „Protokolle“ in öffentlichen Kliniken nicht behandeln, war jedoch so freundlich, mich an Prof. Hartenbach und sein Team weiterzuempfehlen, die in der Lage waren, den therapeutischen Ansatz in der erwähnten Ordination „Minute Medical“ individuell anzupassen.

 

Im Januar 2024 wurde bei mir in Budapest eine radikale Prostatektomie durchgeführt. Nach der Operation wurden weitere von Metastasen befallene Lymphknoten diagnostiziert. Ein PSMA-PET-Scan zeigte die betroffenen Knoten. Laut ungarischem „Protokoll“ – identisch mit dem deutschen – wurde mir die oben erwähnte Behandlung vorgeschlagen, was mich mit schlaflosen Nächten und Albträumen erfüllte. Doch noch schlimmer war die Realität, die noch beängstigender war als die Träume. Diese Situation dauerte an, bis ich Prof. Hartenbach traf, der mich ermutigte, die Freiheit zu wählen, was mit meinem Körper geschehen soll.

Ich erhielt drei Lutetium-Therapien im Abstand von jeweils einem Monat. Jede Behandlung dauerte 15 Minuten, begleitet von einem angenehmen und aufschlussreichen Gespräch mit Prof. Hartenbach über meine Gesundheit und meine Perspektiven. Ich hatte weder während der Behandlung noch danach Nebenwirkungen. Nach Abschluss der Therapie zeigte ein erneuter PSMA-PET-Scan eine vollständige Remission des Krebses. Natürlich kann sich dies mit der Zeit ändern, denn bei dieser Krankheit weiß man nie, aber ich hoffe, dass es lange so bleibt. Im schlimmsten Fall könnte die Behandlung, je nach Umständen, wiederholt werden.

Heute führe ich ein Leben in vollem Umfang wie vor meiner Diagnose. Ich bin genauso mobil wie in den letzten 50 Jahren, arbeite in meinem Unternehmen, genieße ein schönes Familienleben und reise mindestens einmal pro Woche innerhalb Europas sowie mehrmals im Jahr weltweit. Ich fahre jährlich Zehntausende von Kilometern, und nichts davon hat sich geändert, seit ich mich entschieden habe, Prof. Hartenbach aufzusuchen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Sandor Z. Ambrus"

EANM24: Das Zeitalter der Theranostik ist JETZT

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

 

Die Europäische Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM) veranstaltete vom 19. bis 22. Oktober 2024 in Hamburg ihre jährliche Konferenz, EANM24. Die EANM-Konferenzen bringen Spezialisten aus aller Welt zusammen, um die neuesten Fortschritte in der Nuklearmedizin zu präsentieren und voranzutreiben. Man kann sie in folgende Schlüsselbereiche unterteilen:

  • Neue Ziele: Identifikation neuer Proteine und Enzyme in verschiedenen Krebsarten und Läsionen
  • Neue Liganden: Entwicklung von Transportmolekülen mit verbesserten Bindungseigenschaften
  • Neue Tracer: Leistungsfähigere Radionuklide mit einem begrenzteren Strahlungsradius, um Schäden am umliegenden gesunden Gewebe zu minimieren
  • Erweiterte Anwendungen bekannter Radioliganden: Entdeckung bekannter Proteine/Enzyme in anderen Krebsarten und Läsionen.

Wie bei solchen Fachveranstaltungen üblich, konzentrierte sich auch diesjährige Konferenz darauf, die Theranostik den Patienten zugänglicher zu machen. Dabei wurden technische Themen wie die Einrichtung von Kliniken, die Schulung von Ärzten, Patientenabläufe und die Optimierung der „letzten Meile“ behandelt. Eine Präsentation aus Finnland untersuchte speziell die Machbarkeit ambulanter Theranostikbehandlungen – wovon unsere Klinik ein leuchtendes Beispiel darstellt.1

Die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Vorschriften auf EU-Ebene würde den Zugang der Patienten zu nuklearmedizinischen Therapien weiter verbessern, wobei Österreich als starkes Modell für eine effiziente Praxis dient.

KI und Nuklearmedizin

Künstliche Intelligenz war ein wichtiges Thema der Konferenz, mit Diskussionen über das Potenzial von KI zur Verbesserung der Nuklearmedizin, zum Beispiel beim Interpretieren von PET-Scans. Die Fähigkeit der KI, die Diagnostik zu verbessern, könnte einen erheblichen Fortschritt in Genauigkeit und Effizienz darstellen.

Anwendungen von PSMA- und DOTATATE-basierter Theranostik

PSMA- und DOTATATE-basierte Bildgebung und Therapie sind inzwischen etablierte Behandlungsstandards. Über ein Jahrzehnt klinischer Erfahrung treibt nun die Entwicklung neuer Tracer und Zielstrukturen wie FAP voran. Ein großes Thema war die Anwendung der PSMA-Therapie in früheren Stadien des Prostatakrebses sowie die Überwindung möglicher Resistenzprobleme durch kürzere Sitzungsintervalle – ein Protokoll, das unsere Klinik vorangetrieben hat. Unser optimiertes Protokoll umfasst drei Sitzungen im Abstand von vier Wochen im Gegensatz zu den üblichen sechs bis acht, basierend auf den Forschungen unseres leitenden Nuklearmediziners Prof. Dr. Hartenbach. Dieses Schema reduziert das Anpassungspotenzial des Krebses und bleibt dennoch gut verträglich für die Patienten.

Die revolutionäre Bedeutung der PSMA-PET/CT-Bildgebung bei klinischen Entscheidungen wird kontinuierlich durch zahlreiche Studien bestätigt, die den Wert dieser Methode zur Verbesserung der Diagnostik und Überlebensraten belegen.2

Neue Forschung zu Somatostatinrezeptoren bei Myelomen und PSMA-Enzymen bei Gliomen bietet vielversprechende Ansätze für die Behandlung dieser Krebsarten mit gezielter Radionuklidtherapie.3

Neue Ziele

Ungefähr ein Drittel der Prostatakarzinome ist PSMA-negativ und spricht nicht auf PSMA-Theranostik an, wodurch alternative Marker erforderlich sind. Eine Studie zeigte eine hohe CD13-Positivität in PSMA-negativem Prostatakrebs, was das Protein CD13 als ein potenziell geeignetes Ziel für Theranostik nahelegt.4

Neue Liganden und Radionuklide

Zu den neuen Entwicklungen im Bereich der Radioliganden gehört DOTA-LM3, markiert mit 161Terbium ([161Tb]Tb-DOTA-LM3), das eine siebenfache höhere Tumorabsorption im Vergleich zu [177Lu]Lu-DOTATOC aufgrund seiner verbesserten Bindungseigenschaften aufweist.5

Terbium-161 stellte sich auch als vielversprechende Alternative zum oft schwer erhältlichen Lutetium-177 heraus. 161Tb bietet eine konzentriertere Strahlung bei gleichzeitig günstiger Biodistribution. Dieses Radionuklid emittiert β-Strahlung ähnlich wie Lutetium-177, gibt jedoch zusätzlich sehr kurzreichweitig wirksame Konversionselektronen und Auger-Elektronen ab. Durch die niedrige Energie der γ-Strahlung ist eine Bildgebung über die Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie (SPECT) möglich.6

Fibroblasten-Aktivierungs-Protein (FAPi)

FAPi verdient besondere Beachtung. Diese Proteine, charakteristisch für entzündetes Bindegewebe, wurden in der Mikroumgebung der meisten soliden Tumoren entdeckt und stellen einen vielversprechenden Ansatz für eine universelle Therapie stromaler Krebsarten dar. Stroma spielt eine entscheidende Rolle bei der Krebszellproliferation, indem es Tumore nährt und sie vor dem Immunsystem des Körpers abschirmt. Die onkologische Realität ist jedoch weitaus komplexer und heterogener. Während die FAPi-basierte Bildgebung Erfolg zeigt, stehen therapeutische Anwendungen weiterhin vor Herausforderungen in Bezug auf die geeigneten Liganden.

 

Diese Highlights geben nur einen ersten Einblick in die auf der EANM24-Konferenz geteilten Erkenntnisse. Wir werden in kommenden Publikationen tiefer in ausgewählte Themen und Studien eintauchen und uns dabei auf die für unsere Patienten relevantesten Bereiche konzentrieren.

 

Aus dem EANM ’24 Abstract Book

1 OP-093 “Establishing a 177Lu-PSMA treatment site in an oncology outpatient day-ward”, T. Noponen, A. Saikkonen, L. Kääriä, M. Seppänen, K. Mattila, A. Ålgars

2 OP-423 “PSMA-PET and PROMISE re-define stage and risk in prostate cancer patients”, M. Karpinski, J. Hüsing, K. Claassen, L. Möller, H. Kajüter, F. Oesterling, V. Grünwald, L. Umutlu, H. Lanzafame, T. Telli, A. Merkel-Jens, A. Hüsing, C. Kesch, K. Herrmann, A. Stang, B. Hadaschik, W. P. Fendle

3 OP-359 “Assessing the theranostic potential of SSTR imaging in advanced multiple myeloma patients - the SCARLET trial”, W. Delbart, I. Karfis, M. Vercruyssen, S. Vercauteren, Z. Wimana, N. Meuleman, P. Flamen, E. Woff
OP-514 “First-In-Human Experience of Peptide Receptor Radionuclide Therapy with 177Lu-DOTATATE in Patients with Advanced Multiple Myeloma”, W. Delbart, I. Karfis, M. Vercruyssen, S. Vercauteren, Z. Wimana, N. Meuleman, P. Flamen, E. Woff
EP-0113 “Diagnostic utility of 68Ga-Prostate-Specific Membrane Antigen-11 PET/CT in glioma recurrence - a prospective analysis”, A. Meena, K. Subramanian, R. Kumar, H. Singh, B. Mittal
EP-0653 “68Ga/177Lu-PSMA theranostics in recurrent high-grade glioma - First study results & future perspectives”, A. Karlberg, B. E. Vindstad, E. M. Berntsen, H. Johansen, T.M. Keil, O. Solheim, S. Kjærnes Øen, T. Skeidsvoll Solheim, L.Eikenes

4 OP-424 “CD13 as a Potential Membrane Marker in PSMA-Negative Prostate Cancer: A Complementary or Superior Alternative to PSMA”, Y. Tang, L. Xiao, J. Yang, J. Hou, J. Hong, A. Rominger, K. Shi, S. Hu

5 OP-252 “Therapy with the somatostatin receptor antagonist DOTA-LM3 labeled with terbium-161: Interim results of the Phase 0 Study in patients with gastroenteropancreatic neuroendocrine tumors”, J. Fricke, F. Westerbergh, L. McDougall, C. Favaretto, E. Christ, G. Nicolas, S. Geistlich, F. Borgna, M. Fani, P. Bernhardt, N. van der Meulen, C. Müller, R. Schibli, D. Wild

6 OP-515 “When Lutetium-177 DOTATATE Is Not Available: Insights Into Use of Terbium-161 in the Treatment of Metastatic Paraganglioma”, N. Jacobs, O. Kolade, K. Hlongwa, S. More
OP-529 “Mixed-LET 161Tb-ART-101 radiopharmaceutical enhances therapeutic responses in advanced prostate cancer”, M. Bio Idrissou, J. Tromp, H. Comas Rojas, L. Lambert, A.
Pinchuk, Y. Medina, A. Carston, R. Hernandez
OP-532 “Development of [161Tb]Tb-DOTA-HYNIC-panPSMA for targeted radionuclide therapy of prostate cancer”, C. Morgat, D. Vimont, K. Attia

UpFrontPSMA-Studienergebnisse: PSMA-Therapie rückt an die Frontlinien der Prostatakrebsbehandlung

Die Ergebnisse der UpFrontPSMA-Studie sind da, bekanntgegeben während ESMO 2024 in Barcelona, und bieten große Hoffnung für die Zukunft der Prostatakrebsbehandlung. Die Radioligandentherapie (RLT) 177Lu-PSMA hat einen bedeutenden Sprung im Behandlungsprotokoll gemacht und positioniert sich nun vor der Chemotherapie mit Docetaxel. Ursprünglich nach der VISION-Studie als letzte Therapiemöglichkeit für stark vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem, kastrationsresistentem metastasiertem Prostatakrebs eingeführt, hat diese RLT bemerkenswerte Wirksamkeit und ein günstiges Sicherheitsprofil gezeigt, was ihr ermöglicht hat, näher an die vorderste Front der Behandlungsmöglichkeiten zu rücken. Tatsächlich scheint es, je früher, desto effektiver.

Studienübersicht

Die UpFrontPSMA-Phase-2-Studie bewertete die Wirksamkeit der Verabreichung von 177Lu-PSMA vor Docetaxel im Vergleich zu Docetaxel allein bei Patienten, die neu mit metastasiertem hormonempfindlichem Prostatakrebs (mHSPC) mit hohem Tumorvolumen diagnostiziert wurden. Die Versuchsgruppe erhielt zwei Zyklen 177Lu-PSMA (jeweils 7,5 GBq), gefolgt von sechs Zyklen Docetaxel, während die Kontrollgruppe nur Docetaxel erhielt. Der primäre Endpunkt[1] war das Erreichen eines nicht nachweisbaren prostataspezifischen Antigens (PSA) nach 48 Wochen – eine hochgesteckte Vorgabe.

Teilnehmerauswahlkriterien

Das wichtigste Auswahlkriterium für die Studie war eine hohe PSMA-Aufnahme, wobei die Patienten basierend auf 68Ga-PSMA-PET/CT-Scans einen SUVmax von über 20 erreichen mussten. (Wie von den Forschern berichtet, mussten einige Patienten trotz anfänglich nachgewiesener PSMA-aktiver Läsionen ausgeschlossen werden, da die Androgendeprivationstherapie (ADT) vor der Behandlung zur Herunterregulierung der PSMA-Expression führte.)

Nebenwirkungen

Die Kombination von 177Lu-PSMA mit Docetaxel führte nicht zu einer erhöhten Toxizität. Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen gleich:

  • febrile Neutropenie (11% in der Kombinationsversuchsgruppe vs. 10% in der Docetaxel-allein-Kontrollgruppe) und
  • Durchfall (6% in der Kombinationsgruppe vs. keiner in der Kontrollgruppe).

Die einzige Nebenwirkung, die in der Versuchsgruppe anders war, war Mundtrockenheit, eine bekannte häufige Nebenwirkung von 177Lu-PSMA. Diese trat jedoch nur in Grad 1 auf, also sehr mild.

Als gezielte Therapie wurde 177Lu-PSMA gut vertragen, mit weniger Nebenwirkungen, was zu einer besseren Lebensqualität (QoL) führte. Im Gegensatz zu Docetaxel, das eine rasche Verschlechterung der Lebensqualität verursachte, behielten die Patienten, die zuerst 177Lu-PSMA erhielten, länger ihr Wohlbefinden, wobei die Lebensqualität erst nach Einführung von Docetaxel abnahm.

Protokollüberlegungen

Es gab einige Bedenken, ob die Versuchsgruppe möglicherweise unterdosiert wurde, da nur zwei Zyklen 177Lu-PSMA verabreicht wurden. Üblicherweise sind drei Zyklen Standard. Das Studiendesign zielte jedoch darauf ab, eine Verzögerung der herkömmlichen Docetaxel-Behandlung zu vermeiden.

Am Rande bemerkt, folgt unsere Klinik einem strengeren Protokoll, bei dem die Zyklen vier Wochen und nicht die üblichen sechs zu acht auseinanderliegen, basierend auf der Forschung von Prof. Dr. Hartenbach, unserem führenden Spezialisten. Im Allgemeinen haben deutsche Universitätskliniken, die eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von PSMA-zielgerichteten Therapien in den frühen 2000er Jahren spielten, in diesem Bereich umfangreiche Expertise aufgebaut.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie waren äußerst ermutigend. Bei 41% der Patienten in der 177Lu-PSMA plus Docetaxel-Gruppe wurden zum Zeitpunkt von 48 Wochen keine PSA-Werte nachgewiesen, verglichen mit nur 16% in der Docetaxel-allein-Gruppe. Dieser signifikante Unterschied zeigt die überlegene antitumorale Aktivität der Verabreichung der 177Lu-PSMA-RLT vor Docetaxel, ohne Steigerung der Toxizität. Diese Ergebnisse könnten zu einer Änderung des Behandlungsstandards führen und die Einführung von 177Lu-PSMA in die Behandlung von mHSPC bereits im frühen Stadium ermöglichen.

 

[1] Das vorher festgelegte, erstrangige Ziel einer klinischen Studie, an dem ihr Erfolg gemessen wird

WARMTH-Studie: ²²⁵Ac-PSMA bei der Behandlung von metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs

Die von WARMTH[*]-initiierte, multizentrische retrospektive Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit der 225Ac-PSMA-Radioligandentherapie (RLT) bei der Behandlung von metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC). Diese Studie umfasste 488 Männer aus Australien, Indien, Deutschland und Südafrika im Alter zwischen 37 und 90 Jahren. Die meisten Patienten hatten hinter sich schon mehrere Behandlungen, darunter Chemotherapie, Androgen-Achsen-Rezeptor-Inhibitoren oder 177Lu-PSMA-RLT.

 

Die Ergebnisse zeigen, dass 73% der Patienten nach mindestens einer Session der ²²⁵Ac-PSMA-RLT einen Rückgang des PSA-Werts verzeichneten, wobei bei 57% ein Rückgang von 50% oder mehr festgestellt wurde. Trotz häufiger Nebenwirkungen wie Xerostomie und Knochenmarktoxizitäten (mit einer bemerkenswerten Prävalenz von beeinträchtigtem Knochenmark schon vor Beginn der Behandlung) wurde die Therapie im Allgemeinen gut vertragen, selbst bei Patienten mit Vorerkrankungen.

Da es sich um eine retrospektive Studie handelte, wurde 225Ac-PSMA RLT häufig als letzte Intervention eingesetzt, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft waren und sich als unwirksam erwiesen.

Eine signifikante Verbindung wurde zwischen einem PSA-Rückgang von mindestens 50%, keiner Exposition zu bestimmten Vorbehandlungen, der Abwesenheit bestimmter Metastasen und keiner Anämie zu Beginn von 225Ac-PSMA RLT einerseits und einer verlängerten progressionsfreien und Gesamtüberlebenszeit andererseits festgestellt. Die Anzahl der Behandlungszyklen korrelierte jedoch nicht mit einer verbesserten progressionsfreien oder Gesamtüberlebenszeit.

Zusammenfassend zeigte 225Ac-PSMA RLT signifikante antitumorale Effekte bei mCRPC, selbst bei Personen mit beeinträchtigtem Knochenmark und Nierenfunktion. Der Einfluss der vorherigen Behandlungsgeschichte und der metastatischen Belastung auf die Zeit bis zum Tod oder zum Fortschreiten der Krankheit legt nahe, dass Patienten in früheren Krankheitstadien möglicherweise größeren Nutzen aus 225Ac-PSMA RLT ziehen können.

Unsere Klinik hat die etablierte Praxis, unseren Patienten mit entsprechendem Krankheitsbild eine Kombinationstherapie von 1 + 2 (ein 225Ac-PSMA + zwei 177Lu-PSMA Sitzungen) anzubieten.

[*] WARMTH – World Association of Radiopharmaceutical & Molecular THerapy

Alter, Jahre
Durchschnitt 68·1 (8·8)
Bereich 37–90
Länder
Australien 57
Indien 111
Deutschland 72
Südafrika 248
PSA zu Beginn, ng/mL
Median (IQR) 169·5 (34·6–519·8)
Vorbehandlungen gegen mCRPC
Docetaxel 324 (66%)
Cabazitaxel 103 (21%)
Abirateron 191 (39%)
Enzalutamid 188 (39%)
177Lu-PSMA-RLT 154 (32%)
Radium-223 Dichlorid 18 (4%)
Krankheitsmuster
Knochenmetastasen 435 (89%)
Lymphknotenmetastasen 352 (72%)
Viszerale Metastasen 99 (20%)
Peritoneala Metastasen 8 (2%)

Krebs von tödlich zu chronisch machen. Ansprechen auf die Therapie nach 2 Zyklen der ¹⁷⁷Lu-PSMA

Der Fall veranschaulicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die Radioligandentherapie 177Lu-PSMA sicher und wirksam ist und im Falle eines Rezidivs erfolgreich mehrmals angewendet werden kann, was uns dem Ziel näherbringt, Krebs von einer tödlichen in eine chronische Krankheit wie jede andere zu verwandeln. Sie ermöglicht den Patienten auch eine deutlich bessere Lebensqualität als die langwierige ADT oder Chemotherapie.

Bei dem 72-jährigen Patienten William Daly wurde Prostatakrebs (PC) erstmals im Dezember 2021 diagnostiziert. Trotz intensiver Vorbehandlung mit mehreren Zyklen von Immuntherapie, Kryoablation und Leukintherapie schritt die Krankheit weiter voran und breitete sich auf die Lymphknoten aus. Aufgrund von Nebenwirkungen lehnte der Patient eine dauerhafte antihormonelle Therapie und Chemotherapie ab und entschied sich stattdessen für die 177Lu-PSMA-gerichtete Radioligandentherapie. Der Patient hat 2 Zyklen mit jeweils 3 Sitzungen der Therapie hinter sich. Nach dem ersten ging PC für 1,5 Jahre in Remission.

VOR dem 1. Zyklus NACH dem 1. Zyklus
 

PSMA PET/CT Oktober 2021

PSA 45 ng/ml.

Lymphknotenmetastasen mit hohem PSMA-Wert.

PSMA PET/CT April 2022

PSA 0,18 ng/ml.

Nach 3x 177Lu-PSMA-therapiesitzungen von Dezember 2021 bis Februar 2022 signifikante Remission der retroperitonealen und lokoregionären Lymphknotenmetastasen. Der PSA-Rückgang wurde bis Oktober 2022 mit einem Nadir von 2,39 ng/ml dokumentiert.

VOR dem 2. Zyklus NACH dem 2. Zyklus
PSMA PET/CT September 2023

PSA 23,3 ng/ml

Fortschreitende retroperitoneale Lymphknotenerkrankung mit zwei neuen Knochenläsionen sowie eine Progression in der Prostata. Der 3-Sitzungen-Zyklus mit 177Lu-PSMA-Radioliganden wird 1,5 Jahre nach dem ersten Zyklus wiederholt. Eine kurzfristige komplementäre ADT mit Relugolix wurde zusammen mit der RLT eingeleitet, um die PSMA-Expression zu erhöhen.

PSMA PET/CT April 2024

PSA 0,1 ng/ml

Nach 3x 177Lu-PSMA Radioligandentherapie von Dezember 2023 bis Februar 2024 konnte im September 2023 keine Aktivität in den Metastasen festgestellt werden. Die einzige berichtete Nebenwirkung war kurzfristige leichte Übelkeit und leichte Müdigkeit nach der Behandlung. In der Zwischenzeit hat der Patient alle Medikamente abgesetzt und berichtet von allgemeinem Wohlbefinden und wiedergewonnener Kraft.

 

Lesen Sie die Geschichte in den eigenen Worten des Patienten:

"Meine Geschichte begann im Dezember 2014, als bei mir Prostatakrebs (PC) diagnostiziert wurde. Es wurde als "mittleres Risiko" mit einem Gleason-Score von 7 (3+4) in 3 der 12 entnommenen Biopsieproben eingestuft. Zu diesem Zeitpunkt hatte es sich noch nicht ausgebreitet, aber nach einem MRT zeigte es eine " extrakapsuläre Ausdehnung". Ich entschied mich gegen eine Operation und für wachsames Warten. Ich wollte mich auch von der Hormontherapie fernhalten.

Nach einem weiteren MRT zeigte sich, dass sich der PC sehr nahe an den Samenbläschen befand, und ich engagierte einen Arzt in Fort Lauderdale, Florida, um mich bei der Behandlung zu unterstützen. Er führte eine 3D-Mapping-Biopsie durch, die Gleason 8 in der Prostata zeigte. Dann behandelte er den PC mit fokaler Kryoablation, und mein PSA-Wert sank von 9 auf 0,6. Dies geschah im Oktober 2017.

Der PSA blieb auf dem Niveau etwa 2 Jahre, bevor er allmählich zu steigen begann. Zufälligerweise wurde ich im Juli 2020 wegen eines Nierensteins behandelt und es wurde ein geschwollener Lymphknoten im Beckenbereich festgestellt. Nach einem weiteren MRT schlug mein Arzt in Florida vor, dass wir eine Immuntherapie machen sollten. Seine Immuntherapie war bei einigen seiner Patienten sehr erfolgreich – ich habe aber nicht darauf angesprochen. In dem Moment tritt die 177Lu-PSMA-Behandlungsoption bei Dr. Hartenbach zutage. Zuerst ließ ich in Houston, Texas, einen PSMA-Scan machen, um zu sehen, ob die Behandlung überhaupt durchgeführt werden kann. Nach der Zusage traf ich Vorkehrungen, um die Therapie bei Dr. Hartenbach durchzuführen. Mein PSA-Wert lag damals bei etwa 48. Das war im Herbst 2021.

Nach dem 1. Zyklus (3 Infusionen) der Therapie lag mein PSA-Wert bei 2,39. Der nachfolgende PSMA-Scan zeigte eine bemerkenswerte Verbesserung. Es gab nur noch ein paar Stellen, an denen der Krebs noch im Absterbeprozess war. Wir haben uns sehr über das Ansprechen gefreut. Das war im Frühjahr 2022 und die Therapie hatte mir 2 Jahre Remission beschert. Nach einer wachsamen Überwachung des PCs mit geplanten Tests begann sich der PSA wieder zu erhöhen. Als er 23 erreichte, hatten wir das Gefühl, dass eine weitere Behandlung von Vorteil wäre.

So begann ich im Dezember 2023 einen weiteren Zyklus der 177Lu-PSMA-Therapie. Wir fügten der Therapie auch ein Medikament namens Orgovyx hinzu. Der PSMA-Scan wurde im April durchgeführt, nachdem die Behandlung im Februar 2024 abgeschlossen war. Ich denke, ich kann sagen, dass ich minimale Nebenwirkungen von der Behandlung hatte (etwas Übelkeit ein paar Tage lang und etwas "Mundtrockenheit"). Alles in allem wurde ich also mit 2 Zyklen (6 tatsächliche Infusionen) von Dr. Hartenbach behandelt.

Diesmal waren die Ergebnisse der Behandlung und der Scan bemerkenswert. Der PSMA-Scan war eindeutig und der Bericht besagte, dass ich ein "vollständiges Ansprechen" auf die Therapie hatte – mein PSA-Wert liegt jetzt bei 0,1. Das hätte kein besseres Ergebnis sein können und ich war so dankbar und gesegnet, mit Dr. Hartenbach und seinen Mitarbeitern zusammengearbeitet zu haben. Ich bete für eine langfristige Remission.

Nochmals vielen Dank an Dr. Hartenbach und alle seine Mitarbeiter."

Durchbruch bei Brustkrebsbehandlung: Die erste theranostische Behandlung mit DOTATATE. Kommt ein Wendepunkt?

Jüngste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Somatostatinrezeptor Typ 2 (SSTR2) bei bestimmten Arten von Brustkrebs, insbesondere bei östrogenrezeptor-positiven (ER+) Tumoren, überexprimiert ist. Diese Entdeckung ebnet den Weg für den potenziellen Einsatz der etablierten DOTATATE-Theranostik, um die Diagnose und Behandlung dieser Art von Brustkrebs zu verbessern. Eine Studie, die sowohl präklinische als auch Phase-2 klinische Studien umfasste, zeigte sehr vielversprechende Ergebnisse.

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„Diese Behandlung hat mir definitiv mein Leben zurückgegeben“

Erfolgsgeschichte nach 3 Sitzungen der PSMA-Radioligandentherapie mit 1x Actinium-225 und 2x Lutetium-177

Sean Kenny wurde erstmals im Dezember 2020 mit Prostatakrebs diagnostiziert, als er gerade 51 Jahre alt geworden war. Bevor er in unserer Klinik landete, hatte er sich mehreren Behandlungen unterzogen, darunter 6x Docetaxel, antihormoneller Therapie, Immuntherapie und Kryotherapie. Aufgrund von Nebenwirkungen entschied er sich, die ADT zu pausieren, musste jedoch Mitte 2023 die antihormonelle Therapie mit Firmagon und Apalutamid wieder aufnehmen. Der Krebs schritt dennoch mit zunehmendem Knochenbefall fort. Trotz der PSA-Senkung blieben Schmerzen und PSMA-Expression bestehen. Er wurde zur Schmerzlinderung auf Morphinmedikation gesetzt. Seine linke Hüfte war so stark beschädigt, dass sie ersetzt werden musste. Nach 3 Jahren des Hin und Her entschied sich Sean für die PSMA-gerichtete Radioligandentherapie (RLT) und erlebte eine bemerkenswerte Genesung nach nur einem 3-Sitzungs-Zyklus. Aufgrund der starken Knocheninfiltration empfahlen wir, die erste Sitzung mit Actinium-225 und die beiden verbleibenden mit Lutetium-177 durchzuführen. Beurteilen Sie selbst.

VORHER

PSMA PET/CT Dezember 2023

PSA 2 ng/ml nach Wiedereinleitung der antihormonellen und ARPI-Behandlung. St.p. Hüftgelenkersatz links zuvor. Noch immer stark PSMA-exprimierende Knochenmetastasen und Schmerzen unter Morphinmedikation.

NACHHER

PSMA PET/CT April 2024

Nach 1x 225Ac und 2x 177Lu PSMA-Ligandentherapie-Sitzungen von Dezember 2023 bis März 2024.

PSA 0,18 ng/ml. Minimale Restaktivität in den bekannten Knochenläsionen, höchstwahrscheinlich apoptotische Zellen. ALP von 570U/l auf 180U/l gesunken (Norm <150).

10 Tage nach der ersten RLT-Sitzung mit Actinium-225 PSMA kam die Schmerzlinderung und Sean konnte die Morphinmedikation absetzen. Hämoglobin- und Nierenwerte normalisierten sich nach der zweiten RLT-Sitzung mit Lutetium-177 PSMA. Die einzigen Nebenwirkungen waren kurzzeitige leichte Übelkeit und Müdigkeit nach der Behandlung. Zum Zeitpunkt der Kontroll-PSMA-PET/CT waren diese Symptome verschwunden. Sean berichtet von allgemeinem Wohlbefinden und wiedergewonnener Kraft.

Hier ist die Geschichte in seinen eigenen Worten:

"Meine Geschichte begann im Dezember 2020, als mir mitgeteilt wurde, dass ich fortgeschrittenen Prostatakrebs hatte, der sich auf mein Lymphsystem ausgebreitet hatte. Dies wurde bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung festgestellt, als ich 50 Jahre alt wurde und der PSA-Wert als Blutmarker einbezogen wurde. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine offensichtlichen Symptome, lief regelmäßig noch tatsächlich 7-Minuten-Meilen und war sehr aktiv.

Ich wurde im Januar 2021 nach meiner Rückkehr vom Royal Marsden Hospital in Großbritannien, wo ich einen PSMA-Scan erhalten hatte (ich konnte in Irland 9 Monate lang keinen Scan bekommen), auf Hormonbehandlung gesetzt. Später im Jahr 2021 begann ich eine Serie von 6x Chemo (Docetaxel) und dann 4 Wochen RT. Anfang 2022 setzte ich die Hormonbehandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab (mein PSA war auf einen sehr niedrigen Wert gesunken). Ich bekam mein Leben zurück, da ich meine Energie wiedergewann und meine Müdigkeit deutlich nachließ.

Dann begann mein PSA Anfang 2023 langsam wieder zu steigen, also überlegten wir, in die USA zu reisen, um eine Immuntherapie und Kryotherapie in einer Klinik zu probieren. Während ich darauf wartete, dass mich diese Klinik aufnahm, entwickelte ich intermittierende Schmerzen in meinem linken Bein, die ich meinem Onkologen während eines Ambulanzbesuchs mitteilte. Nach sofortigen Röntgenaufnahmen meines Beins wurde mir gesagt, dass mir ein Bruch des Oberschenkelknochens drohte und ich eine Notfall-Hüftoperation benötigte (mein Beckenknochen war ebenfalls befallen). Meine Hüfte wurde 2 Tage später ersetzt, und als ich wieder stark genug war, ging ich nach Amerika, um mich diesen Therapien zu unterziehen in der Hoffnung, dass es wieder zur Remission führen würde. Leider war diese Operation nicht erfolgreich, und innerhalb eines Monats nach meiner Rückkehr nach Hause waren die Schmerzen im Beinbereich aufgrund der Metastasen im Beckenbereich unerträglich. Ich wurde sofort wieder auf Hormonbehandlung gesetzt und mir wurde gesagt, dass ich auch wieder RT erhalten würde.

Meine liebe Frau Brid hatte Kontakt mit der amerikanischen Klinik aufgenommen, um zu sehen, ob es andere Optionen gibt. Dies war dann der Zeitpunkt, als ich an Prof. Hartenbach überwiesen wurde, und der Rest ist, wie man sagt, Geschichte. Ich bin von allen Schmerzmitteln befreit und hoffe, in naher Zukunft auch meine Hormonbehandlungen abzusetzen. Von da an wird es aktive Überwachung sein, und ich drücke die Daumen. Diese Behandlung hat mir definitiv mein Leben zurückgegeben.

Danke, Prof. Hartenbach und Team."

Einsatz von Alphastrahlern in Radiopharmazeutika für die Krebsbehandlung

Im fortwährenden Kampf gegen Krebs haben sich die Radiopharmazeutika als wirksame Waffe erwiesen, und Alphastrahler wie Actinium-225, Astatin-211 und Blei-212 gewinnen schnell an Bedeutung. Diese Alpha-emittierenden Isotope revolutionieren die Krebsbehandlung und bieten eine gezielte Therapie mit dem Potenzial, bösartige Zellen auszurotten und gleichzeitig die Schädigung des umgebenden gesunden Gewebes zu minimieren.

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Neukonzipierung der Behandlungszeitpläne: ¹⁷⁷Lu-PSMA in frühen Stadien vor konventionellen Therapien

Die Radioligandentherapie (RLT) mit 177Lu-PSMA erhielt in den USA die erste Zulassung als letztmögliche Behandlung, nachdem alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Eine ganze Reihe laufender Studien untersucht jedoch das Potenzial für den Einsatz dieser Therapie zu einem früheren Zeitpunkt im Verlaufe der Krankheit, da sie sich als sicher, wirksam und mit geringem Nebenwirkungsprofil erwiesen hat. Tatsächlich ist die Radioligandentherapie sehr sicher. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass sogar 6 Sitzungen sehr gut vertragen werden, was diese Behandlung zu einer praktikablen Option als wiederkehrende Therapie im Falle eines Rezidivs macht.

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¹⁷⁷Lu-DOTATATE in der Behandlung von Meningeomen

Die Peptidrezeptor-Radionuklidtherapie (PRRT) im Bereich der neuroendokrinen Tumore (NETs) hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt, indem sie die Überexpression von Somatostatinrezeptoren nutzt, die für diese Tumore charakteristisch ist. Das gleiche Rezeptor, Somatostatinrezeptor 1 & 2 (SSTR1 / SSTR2), ist auch bei nahezu allen Meningeomen vorhanden, was PRRT zu einer tragfähigen Behandlungsoption macht. Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von PRRT (177Lu-DOTATATE) bei Patienten mit Meningeom untersucht und dabei stets deren Wirksamkeit nachgewiesen, insbesondere bei der Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS).

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Präzisionskraft entfesselt: Die revolutionäre Bedetung von ⁶⁸Ga-PSMA PET/CT für die Prostatakrebsbehandlung

Im Bereich der medizinischen Diagnostik hat sich das wegweisende Verfahren der 68Ga-PSMA PET/CT als unersetzbar erwiesen und bietet beispiellose Einblicke in die Einschätzung und Behandlung von Prostatakrebs. Seine außergewöhnliche Präzision ermöglicht es Ärzten, Prostatakrebs auf molekularer Ebene zu visualisieren. Es hat die Diagnose, Stadienbestimmung und personalisierten Behandlungsstrategien für Prostatakrebs revolutioniert, was letztendlich zu einer Verbesserung der Ergebnisse für Patienten führt und die „Landschaft“ der Prostatakrebsversorgung neugestaltet. Im Folgenden finden Sie die Zusammenfassung einer Auswahl neuester Studien.

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Nuklearmedizin – ein vielseitiges Instrument im Kampf gegen vieler Krebsarten

Nuklearmedizin verhilft Patienten zum längeren und qualitativ hochwertigeren Leben

Die Nuklearmedizin ist der am schnellsten wachsende medizinische Bereich, insbesondere in der Krebsbehandlung. Es ist äußerst wirksam und nebenwirkungsarm und bietet den Patienten im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungen wie Chemotherapie ein längeres und qualitativ hochwertigeres Leben. Es ist auch sehr vielseitig und findet bei der Behandlung vieler Krebsarten ihre Anwendung. Unsere Klinik bietet nicht nur modernste Therapien wie die Radioligandentherapie mit 177Lu-PSMA oder 225Ac-PSMA sowie die 177Lu-Dotatate-Therapie an, sondern auch das neueste diagnostische Verfahren, 68Ga-FAPI PET/CT. Es eignet sich besonders gut für Krebsarten wie Brust-, Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkarzinome und stellt einen wegweisenden Ansatz in der diagnostischen Präzision dar. Hier erfahren Sie mehr über FAPI in der Diagnostik.

 

¹⁷⁷Lu-PSMA-Radioligandentherapie bei Achtzigjährigen sicher & wirksam

Eine Studie zur Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit der 177Lu-PSMA-Radioligandentherapie zur Behandlung von mCRPC bei Achtzigjährigen zeigte, dass die Radioligandentherapie auch bei älteren Patienten sicher und wirksam ist. Darüber hinaus zeigten Patienten, die sich zuvor keiner Chemotherapie unterzogen hatten, ein besseres und länger anhaltendes Ansprechen sowohl in Bezug auf das Gesamtüberleben als auch auf das progressionsfreie Überleben.

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¹⁷⁷Lu-PSMA RLT und SBRT kombiniert

Die Herausforderung für die Strahlentherapie bei der Krebsbehandlung besteht darin, eine ausreichende, für Krebszellen tödliche, Strahlendosis im Tumor und in den Metastasen zu erreichen, ohne das umliegende gesunde Gewebe wesentlich zu schädigen. Die Kombination der stereotaktischen Bestrahlung (SBRT) und der internen Radioligandentherapie (RLT) 177Lu-PSMA scheint genau der optimale Ansatz zu sein, um die Therapie des oligometastasierten Prostatakarzinoms zu maximieren.

Die neueste Studie hat gezeigt, dass die Kombination von 177Lu-PSMA RLT und SBRT die mediane Energiedosis (BED) pro Läsion auf 159 Gy erhöhte, und zwar ohne nennenswerte größere Nebenwirkungen, während externe Strahlung alleine selten 70 Gy überschreitet.

Die SBRT wird im Anschluss an die RLT angewendet, um die verbliebenen PSMA-positiven Metastasen gezielt zu bekämpfen. Die Kontroll- PSMA PET/CT nach der RLT ermöglicht es, solche Läsionen mit höchster Präzision zu erkennen und zu lokalisieren. in Kooperation mit unseren Partnern für Cyberknife, SBRT und Protonen-/Kohlenstoffionentherapien bietet unsere Klinik diese Therapien präzise aufeinander abgestimmt an. Wir bemühen uns, unseren Patienten in ihrem Kampf gegen Krebs immer die modernste onkologische Behandlung auf höchstem Standard zu bieten.

Bei metastasiertem Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ⁶⁸Ga-FAPI dem ¹⁸F-FDG überlegen

Krebs ist heimtückisch. Er schafft sich bereits vor der „Einpflanzung“ der eigentlichen Krebszellen eine spezifische Mikroumgebung, welche die Erkennung im entscheidenden Frühstadium erschwert. Mit dem neuen „Tracer“ zum Nachweis des FAP-Alpha-Rezeptors auf krebsassoziierten Fibroblasten (CAF) ist es nun möglich, diese Fingerabdrücke von Krebs zu entdecken, ähnlich wie beim Fingerabdruckpulver. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die therapeutische Entscheidungsfindung drastisch, wie die neueste Studie zeigt.

Eine andere Studie hat die Überlegenheit der 68Ga-FAPI-PET/CT gegenüber 18F-FDG, der Hauptstütze der onkologischen Diagnostik, bei der Erkennung von Metastasen und lokalen Rezidiven des fortgeschrittenen metastasierten Bauchspeicheldrüsenkarzinoms bestätigt. Darüber hinaus war die Intensität (SUV) der Läsionen auf den Scans höher. FAPI zielt auf die Mikroumgebung solider Tumoren ab, die insbesondere bei Krebsarten wie Sarkomen, Brust-, Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs auftreten. Es versteht sich von selbst, dass eine genauere Diagnostik eine bessere Therapieentscheidung ermöglicht. 68Ga-FAPI ist in unserer Klinik erhältlich. Kontaktieren Sie uns für eine Beratung und einen Termin.

Lesen Sie hier mehr über die FAPI-Diagnostik.

Radioligandentherapie mit Terbium-161

Die PSMA-Radioliganden-Therapie mit dem Lutetium-Isotop 177Lu hat sich als sehr wirksam im Kampf gegen das metastasierte Prostatakarzinom erwiesen. Dennoch gibt es immer noch einen Anteil von Patienten, die nicht auf diese Behandlung ansprechen. Ein möglicher Grund könnte sein, dass die Strahlendosis, die an die Krebszellen abgegeben wird, zu gering ist um sie abzutöten. Daher experimentieren Wissenschaftler nun mit einem anderen Isotop, Terbium-161 (161Tb), das neben Betastrahlung ein breiteres Spektrum an Energien aussendet, nämlich Konversions- und Auger-Elektronen. Es hat ähnliche Zerfallseigenschaften wie 177-Lutetium, eine Halbwertszeit von etwa 7 Tagen, aber eine höhere Zerstörungskraft aufgrund der Koemission von Konversions- und Auger-Elektronen. Deren geringe Strahlungsreichweite ermöglicht es, die gesamte Energie direkt in den Krebszellen freizusetzen, ohne die benachbarten gesunden Zellen zu schädigen.

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PSMA PET/CT zur Evaluierung des Ansprechens auf die Behandlung mit Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren (ARPI)

PSMA PET/CT ist die aktuell herkömmlichste diagnostische Methode für die Stadienbestimmung von Prostatakrebs, insbesondere metastasiertem, und für die Therapiewahl (die Eignung der Radioligandentherapie 177Lu-PSMA). Die neueste Studie hat gezeigt, dass sie auch dafür verwendet werden kann, um die Wirksamkeit der Behandlung mit Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren (ARPIs) zu bewerten.

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Radiopharmazeutische Therapie auf dem Weg, früher im Krankheitsverlauf eingesetzt zu werden

Die PSMAfore-Studie von Novartis (Phase-III-Studie von 177Lu-PSMA-617 bei Taxan-naïven Patienten mit mCRPC) hat nicht nur ihren primären Endpunkt des radiographischen progressionsfreien Überlebens (rPFS) erreicht, sondern auch erstaunliche Ergebnisse gezeigt, die durchaus das Potenzial haben, die klinische Praxis entscheidend zu verändern. Die Daten wurden bei der ESMO-Konferenz 2023 präsentiert. Das mediane rPFS (radiographisches progressionfreies Überleben) beträgt 12 Monate bei Patienten vor Chemotherapie im Vergleich zu nur 5,6 Monaten in der Kontrollgruppe unter Standardbehandlung. Mit weniger Grad 3-Nebenwirkungen ist die Radioligandentherapie (RLT) sogar besser verträglich. Die Ergebnisse suggerieren - je früher im Krankheitsverlauf die RLT eingesetzt wird, desto effektiver wirkt sie. Unsere eigene klinische Erfahrung in Minute Medical bestätigt dies in entsprechenden Fällen ebenfalls.

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¹⁷⁷Lu-DOTATATE wirksam gegen gastroenteropankreatische NETs (GEP-NETs) G2 und G3

Obwohl es sich um eine seltene (orphan, vom Englischen „Waise“) und langsam wachsende Krebsart handelt, sind einige neuroendokrine Tumoren (NETs) mit einer schnellen Progression und einer schlechten Prognose verbunden. Die ursprüngliche Zulassung für 177Lu-DOTATATE (Lutathera®) basierte auf den Ergebnissen der NETTER-1-Studie für inoperable NETs im Dünndarm. In der Netter-2-Studie hat 177Lu-DOTATATE seine Wirksamkeit nun auch bei Patienten mit fortgeschrittenen Grad-2 und -3 gastroenteropankreatischen NETs (GEP-NETs) unter Beweis gestellt, und zwar als Erstlinienbehandlung für neu diagnostizierte Patienten.

FAPI molekulare Diagnostik

Das Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAP) wird in der Tumormikroumgebung oder im Stroma von über 90% der soliden Tumore überexprimiert, was es zu einer vielversprechenden Zielstruktur sowohl für die Therapie als auch für molekulare Bildgebung macht. Die auf FAP abzielende molekulare Bildgebung hat in der Krebsdiagnostik schnell an Bedeutung gewonnen. Es ist besonders nützlich im Falle von Tumoren mit einer starken desmoplastischen Reaktion (=Bildung von fibrösem Gewebe), wie Brust-, Dickdarm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

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¹⁷⁷Lu-PSMA in Taxan-naïven Patienten

Nach dem Ende der VISION-Studie, in der sich 177Lu-PSMA als wirksame Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs erwiesen hat, stellte sich die nächste Frage: Funktioniert es noch besser, wenn es früher im Krankheitsverlauf eingesetzt wird? Eine spannende Studie hat nun gezeigt, dass 177Lu-PSMA vor der Chemotherapie tatsächlich wirksamer ist.

Die Metaanalyse wurde entwickelt, um den Einfluss einer vorangegangenen Taxan-Chemotherapie auf das Ansprechen und Überleben bei mCRPC-Patienten nach 177Lu-PSMA RLT zu untersuchen. Sie fasste 13 Studien mit insgesamt 2.068 Patienten zusammen. Die Ergebnisse waren:

  • Taxan-naïve Patienten hatten eine 1,82-fach höhere Wahrscheinlichkeit für ein biochemisches Ansprechen, d.h. eine 1,8-mal höhere Wahrscheinlichkeit, dass der PSA-Wert nicht ansteigt.
  • Der Taxan-naïve Status war ein Prädiktor für beides: signifikant besseres progressionsfreies Überleben (über 40%) und Gesamtüberleben (über 46%).

Eine weitere klinische Studie, die derzeit durchgeführt wird, untersucht die Wirksamkeit parallel zur antihormonellen Androgenentzugstherapie. Die Ergebnisse werden im 3. Quartal 2024 erwartet.

Herstellung der Radioliganden

Herstellung der Radioliganden

Die Herstellung von Radioliganden ist ein extrem komplexer und zeitkritischer Prozess, da die Radiopharmaka innerhalb weniger Tage nach der Synthese direkt zu den Krebszellen „transportiert“ werden müssen. Darum geht es bei der personalisierten gezielten Strahlentherapie, einem „Game-Changer“ in der Onkologie. Ein eigenes Labor und hochqualifizierte Radiochemiker helfen uns, unsere Patienten zeitgerecht und mit der größtmöglichen Flexibilität zu versorgen.

Bildgebungs-Biomarker von Dual-Tracer-PET-MRT zur Prognose von klinisch signifikantem Prostatakrebs

Einige Prostatakrebsfälle entwickeln niemals Metastasen bzw. klinische Symptome und werden als klinisch insignifikant definiert. Eine exakte Diagnostik, die in der Lage ist, zwischen klinisch signifikanten und insignifikanten Läsionen zu unterscheiden, führt zum besseren Krankheitsmanagement. Die neuesten Forschungen unserer Arbeitsgruppe haben gezeigt, dass die kombinierte Hybridbildgebung mit [18F] Fluormethylcholin (FMC) PET und [68Ga]Ga-PSMAHBED-CC conjugate 11 (PSMA)-PET eine höhere Sensitivität für die Erkennung des klinisch signifikanten Prostatakarzinoms im Vergleich zur alleinigen multiparametrischen MRT erreichte. Das PSMA PET ist bei diesem Hybridansatz die führende Methodik und ist in dieser Hinsicht tatsächlich zuverlässiger als die alleinige MRT.

Unsere Statistik RLT ¹⁷⁷Lu-PSMA

Wie viele Studien zur Radioligandentherapie (RLT) mit 177Lu-PSMA belegen, führt die Senkung des PSA-Wertes von über 50% zu einer statistisch signifikanten Erhöhung des Gesamtüberlebens. Die Ergebnisse unserer Klinik zeigen die Reproduzierbarkeit dieser Daten. Nach 3 Sitzungen von 177Lu-PSMA nimmt der PSA-Wert um durchschnittlich 68% ab. Die Erhaltung von Remissionen und die Steigerung der Lebensqualität unserer Patienten bleiben auch in Zukunft unsere Ziele.

Pluvicto® Zulassung durch EMA

Nach der FDA-Zulassung im März 2022, hat im Dezember 2022 auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) Pluvicto® (Lutetium (177Lu) vipivotid tetraxetan) von Novartis für die gezielte Radioligandenbehandlung von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom, das auf seiner Zelloberfläche PSMA aufweist (also PSMA-positiv ist), zugelassen. Die EMA-Zulassung beruht auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie VISION, in der "die Radioligandentherapie mit 177Lu-PSMA-617 das bildbasierte progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben verlängerte, wenn sie begleitend zur Standardversorgung bei Patienten mit fortgeschrittenem PSMA-positivem metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs verabreicht wurde"[1]. Pluvicto® soll zusammen mit der Androgenentzugstherapie bei den Erwachsenen angewendet werden, die zuvor mit Androgenrezeptor-Signalweg-Inhibitoren bzw. Taxan-Therapie(n) behandelt worden waren. „Das Lutetium-177-PSMA wurde federführend vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Universität Heidelberg entwickelt.“[2]

[1] https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/nejmoa2107322

[2] https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2022/news059-metastasierter-prostatakrebs-zulassung-pluvicto-lutetium-177-psma-617-europa.php 

Interview mit einem Patienten, September 2022 (Englisch)

 

Beim Patienten A.G., 72 Jahre alt und selbst Molekularbiologe, wurde im September 2018 ein metastasiertes Prostatakarzinom diagnostiziert. Nach der konventionellen Standardbehandlung (Chemo- und antihormonelle Therapie) gab es noch Residuen des Primärtumors in der Prostata sowie Lymphknoten- und Knochenmetastasen. Bis heute hat sich A.G. im Laufe von drei Jahren 9 Sitzungen (3 Zyklen) der 177Lu-PSMA-Therapie unterzogen; beginnend mit einem neuen Zyklus sobald bei der Kontrolle mittels 68Ga-PSMA PET/CT PSMA exprimierende Läsionen detektiert wurden. Die Therapie war für A.G. äußerst erfolgreich: hohes Ansprechen und nahezu keine Nebenwirkungen. Die gezielte Radioligandentherapie bringt uns dem Ziel, Prostatakrebs zu einer weiteren behandelbaren chronischen Erkrankung zu machen und gleichzeitig eine hervorragende Lebensqualität zu erhalten, ähnlich wie z.B. bei  Diabetes, ein großes Stück näher.

FAPi-basierte zielgerichtete Theranostik zur Behandlung von radiojod-refraktärem differenziertem Schilddrüsenkrebs

Die von dem All India Institute of Medical Sciences durchgeführte Studie der FAPi-basierten Therapie mit Lutetium-177 sollte die therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu-DOTAGA.(SA.FAPi)2 in Patienten mit Radiojod-refraktärem differenziertem Schilddrüsenkarzinom untersuchen. 15 stark vorbehandelte (mindestens 2 Linien vorheriger Behandlung mit Lenvatinib und/oder Sorafenib) Patienten mit fortschreitender Erkrankung wurden auf der Grundlage von FAPi PET/CT ausgewählt. Mit 8-wöchigen Intervallen wurden durchschnittlich 3 Sitzungen mit je 2GBq durchgeführt.

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EAU aktualisiert ihre Prostatakarzinom-Leitlinien

Nach Abschluss der „Vision“-Studien beginnen die urologischen Fachgesellschaften nun schrittweise, ihre Prostatakarzinom-Leitlinien anzupassen, sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie. Die EAU empfiehlt jetzt:

  • PSMA-PET/CT (mit Galium-68 oder Fluor-18) als genauere diagnostische Methode als CT und Knochenscan für die Stadienbestimmung des Hochrisiko-Prostatakarzinoms (PSA > 20 ng/ml oder GS > 7 oder klinisch tastbarer Tumor in beiden Lappen (cT2c)),
  • 177Lu-PSMA als empfohlene Therapie der Wahl für vorbehandelte (ADT) mCRPC-Patienten mit einer oder mehreren metastatischen Läsionen, die einen hohen Grad an PSMA aufweisen (auf dem diagnostischen PET/CT-Scan mit radioaktiv markiertem PSMA).

https://uroweb.org/guidelines/prostate-cancer/summary-of-changes

Beides ist verfügbar in unserer Institution.  Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin.

Nukleartheranostik: Was kommt als nächstes?

Während die Theranostik das Gesamtüberleben und die Lebensqualität von NET- und Prostatakrebspatienten immens verbessert hat und zunehmend zum festen Bestandteil wird, arbeitet die Wissenschaft unermüdlich an der nächsten großen Sache – der krebsartübergreifenden Theranostik auf Basis des Fibroblasten-Aktivierungs-Proteins (FAP), das in den krebsassoziierten Fibroblasten (CAF) vorkommt. Für die Behandlung vieler häufig vorkommender Krebsarten wäre dies wirklich revolutionär. First-in-Human (Erstanwendung am Menschen) PET/CT-Studien mit 68Ga-FAPI haben hervorragende Ergebnisse gezeigt. Ein für die therapeutischen Zwecke besser geeignetes Ligandenderivat ist in Reichweite.

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Knochenmetastasen, Prostatakrebs und Theranostik

Knochenmetastasen sind aufgrund der einzigartigen Mikroumgebung im Knochen häufige sekundäre Tumoren vieler Krebsarten wie Brust- (70%), Prostata- (85%), Lungen- und Nierenkrebs (40%). Krebs metastasiert meist ins axiale Skelett (d.h. Knochen des Rumpfes und des Beckens) und nicht ins appendikuläre Skelett (Gliedmaßen und Schulter- und Hüftgürtel) entlang der Verbreitung des roten Knochenmarks.

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Ga-68 zeigt Überlegenheit gegenüber F-18 in PSMA-PET/CT zur Stadienbestimmung von Prostatakarzinoms

Aufgrund seiner längeren Halbwertszeit und höheren Produktionskapazität im Vergleich zu Gallium-68, wird Fluor-18 Isotop häufig zur Durchführung von PSMA-PET/CT in der Stadienbestimmung von Prostatakarzinoms verwendet. Die jüngste Studie zeigte jedoch die Überlegenheit von Ga-68 gegenüber F-18 infolge der fokalen unspezifischen Aufnahme von F-18 in den Rippen- und Beckenknochen. Ohne zusätzliche Nachuntersuchungen oder morphologische Korrelate kann dies als Knochenmetastasierung fehlinterpretiert werden. Während die unspezifische Aufnahme in anderen Geweben und die physiologische Aufnahme in den Ganglien herausgefiltert werden kann, führt die Knochenaufnahme tendenziell zu falscher Interpretation und Fehldiagnose. Knochenmetastasen treten ja bei 10% der Patienten mit dem neu diagnostizierten Prostatakarzinom und bei 80-90% der Patienten im fortgeschrittenen Stadium auf. Eine „Overstaging“ des Patienten kann zu mangelhaften Therapieentscheidungen führen, insbesondere bei einem biochemischen Rezidiv. Lesen Sie mehr.

PSMA Therapie mit restriktiverem Schema von nur 4-Wochen Abstand

Wie oft wird die Lu-PSMA-Behandlung durchgeführt? Der übliche Zyklus besteht aus 3 Therapiesitzungen mit einem Abstand von 6 bis 8 Wochen dazwischen. Unser restriktiveres Behandlungsschema von 3 anfänglichen Sitzungen mit einem Abstand von nur 4 Wochen dazwischen zeigte >80% Ansprechraten selbst bei stark vorbehandelten Patienten. Für diese Behandlung spielt es keine Rolle, wo die Metastasen sind: Lymphknoten, Knochen, Lunge, Leber oder sogar Tumor in der Prostataregion selbst. Die üblichen "Opfer" von PSMA-Liganden, die Speicheldrüsen und Nieren, sind unter diesem Schema nicht signifikant betroffen. Lesen Sie mehr darüber hier.

Andere wissenschaftlichen Publikationen unseres Teams zu diesem Thema finden Sie hier.

PSMA verbessert die Lebensqualität der Patienten mit Prostatakarzinom

Am Freitag, den 17. September 2021, gab Novartis die weiteren positiven Ergebnisse der VISION-Studie bekannt: die Therapie mit 177Lu-PSMA-617 verzögert das Fortschreiten körperlicher Beschwerden und das Einsetzen von Schmerzen bei Patienten mit mCRPC. Neben der Erhöhung der Gesamtüberlebensrate und der Verzögerung der Tumorprogression, verbessert diese bahnbrechende Therapie somit auch die Lebensqualität. Lesen Sie mehr

NCCN fügt PSMA-PET-Bildgebung zu Prostatakrebs-Richtlinien hinzu

National Comprehensive Cancer Network, eine Allianz von Krebszentren in den USA, deren Richtlinien in der Onkologie auf die Behandlung von Krebs angewendet werden, hat die 68Ga-PSMA-PET-Bildgebung zu ihren klinischen Praxisrichtlinien für Prostatakrebs hinzugefügt. Darüber hinaus, erkannte NCCN die hohe Präzision dieses Diagnosewerkzeugs als primäre alleinige Methode und strich die konventionelle Bildgebung als notwendige Voraussetzung für PSMA-PET. Lesen Sie mehr in Urology Times.

Ergebnisse der Phase-III-Studie VISION bekanntgegeben

Am 23. März 2021 gab Novartis positive Ergebnisse der Phase-III-Studie mit der Radioligandentherapie 177Lu-PSMA-617 bei Patienten mit metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC) nach vorheriger Taxan- und mehreren Androgenrezeptor-gerichteten Therapien (ARDT) bekannt.

Über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 20,9 Monaten zeigte die Therapie eine um einen Median von 4,0 Monaten erhöhte Gesamtüberlebensrate sowie eine Verzögerung der Krebsprogression um einen Median von 5,3 Monaten bei Patienten, die sich einer Kombination aus 177Lu-PSMA-617-Behandlung und der besten Standardtherapie unterzogen hatten, im Vergleich zur Kontrollgruppe unter der besten Standardtherapie allein.

Die Vorteile der 177Lu-PSMA-617-Therapie zeigten sich unabhängig von der angewandten Standardtherapie, demografischen Merkmalen oder vom Krankheitsbild. Ein Rückgang des PSA um 50% bis 80% (PSA-Anstieg ist normalerweise mit Tumorwachstum verbunden) war in der 177Lu-PSMA-617-Gruppe ebenfalls signifikant häufiger.

Diese ermutigenden Ergebnisse veranlassten Novartis, neue Phase-III-Studien zu starten: bei Patienten, die sich noch keiner Chemotherapie unterzogen haben, und in einem noch früheren Stadium - die Kombination von 177Lu-PSMA-617 mit antihormoneller Therapie vs. antihormoneller Therapie allein.

Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Markus Hartenbach konnte die diagnostische Wertigkeit der PSMA PET/MRT bei Prostatakarzinoms zeigen

Arbeitsgruppe um Ass. Prof. Dr. Markus Hartenbach konnte die diagnostisch herausragende Wertigkeit der PSMA PET/MRT beim stanzbioptisch gesicherten Prostatakarzinoms zeigen. Moderne medizinische Bildgebung gibt genaue Aufschlüsse über die Ausmaße (Staging) des Prostatakarzinoms. Die PSMA-PET/MRT ermöglicht als sogenannte „One-Stop-Shop“-Methode ein exaktes Staging neu diagnostizierter Prostatakarzinome und führt zur Anpassung der Therapie. Das zeigt eine interdisziplinäre Studie der MedUni Wien, die nun im Top-Journal „Clinical Cancer Research” veröffentlicht wurde.

Arbeitsgruppe um Prof.Dr. Hartenbach demonstriert Überlegenheit der PSMA PET in der Diagnostik des Rezidivs des Prostatakarzinoms

Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Markus Hartenbach konnte die Überlegenheit der PSMA PET in der Diagnostik des biochemischen Rezidivs des Prostatakarzinoms auch bei niedrigen PSA-Werten zeigen. Es zeigten sich hervorragende Detektionsraten für die PSMA-PET in der Rezidivsituation: 65% für PSA-Werte zwischen 0.2 und <0.5 ng/ml, 85.7% für Werte zwischen 0.5 und 1 85.7 für Werte zwischen 1 und 2 und schließlich 100% für PSA-Werte über 2,0 ng/ml). Darüber hinaus wurde mittels eines geblindeten Tumorboards der Einfluss auf die Therapieentscheidungen im Vergleich zur Standardbildgebung (CT, MRT) untersucht. Hier konnte gezeigt werden, dass die PSMA-PET in einer enorm hohen Anzahl an Patienten (74.6%) das Therapiemanagement signifikant ändert und metastasengerichtete Therapien ermöglicht (86%). Die Arbeit wurde im Top-Journal „European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging“ veröffentlicht.