Loading…
  • Therapie der Zukunft: we fight your cancer

FAPi-basierte zielgerichtete Theranostik zur Behandlung von radiojod-refraktärem differenziertem Schilddrüsenkrebs

Die von dem All India Institute of Medical Sciences durchgeführte Studie der FAPi-basierten Therapie mit Lutetium-177 sollte die therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit von 177Lu-DOTAGA.(SA.FAPi)2 in Patienten mit Radiojod-refraktärem differenziertem Schilddrüsenkarzinom untersuchen. 15 stark vorbehandelte (mindestens 2 Linien vorheriger Behandlung mit Lenvatinib und/oder Sorafenib) Patienten mit fortschreitender Erkrankung wurden auf der Grundlage von FAPi PET/CT ausgewählt. Mit 8-wöchigen Intervallen wurden durchschnittlich 3 Sitzungen mit je 2GBq durchgeführt.

Die Ergebnisse waren vielversprechend. Der Thyreoglobulin-Spiegel sank bei allen Probanden. Bei 4 Patienten wurde ein partielles Ansprechen dokumentiert und die Progression bei 3 von ihnen gestoppt. Alle Patienten berichteten von Schmerzlinderung und einer Verringerung der Analgetika. Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet. Der Dickdarm zeigte die höchste unerwünschte Aufnahme. Obwohl es keine Beweise dafür gibt, dass fetthaltige Diät und Abführmittel die Ausscheidung radioaktiver Substanzen beschleunigen, wurden sie während der Studie praktiziert. Trotz der geringen Stichprobe demonstrierte die Studie die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung sowie Retentionszeiten im Tumor von bis zu 6 Tagen, was für den Beta-Strahler notwendig ist, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Die kumulativen verabreichten Mengen waren relativ niedrig und können entsprechend der maximalen sicheren Grenze der Strahlendosis für den Dickdarm als den am meisten exponierten Organ erhöht werden.

Die komplete wissenschaftliche Arbeit finden Sie hier.

Hintergrund

Es wurde entdeckt, dass die Tumormikroumgebung das Wachstum vieler Krebsarten unterstützt und fördert. Häufig bei soliden Tumoren ist das Vorhandensein von krebsassoziierten Fibroblasten (CAFs) in der Tumormikroumgebung. CAFs zeichnen sich durch das ungewöhnlich hohe Exprimieren von Fibroblasten-Aktivierungsprotein (FAPs) aus. Die Bekämpfung von CAFs mit FAP-Inhibitoren (FAPi) zielt darauf ab, die Mikroumgebung zu zerstören und ihre Erhaltungs- und Schutzfunktion zu beeinträchtigen, wodurch die Krebszellen den Kräften des körpereigenen Immunsystems sowie verschiedenen Therapien ausgesetzt werden.

Die mit Gallium-68 markierten FAPi-Moleküle werden erfolgreich für bildgebende Zwecke eingesetzt. Die Schwierigkeit der Herstellung eines Moleküls für therapeutische Zwecke (mit Beta- oder Alpha-Strahlern zu markieren) bestand in der verfrühten Ausscheidung aus dem Tumor, was die therapeutische Wirksamkeit des Strahlers einschränkte. Mit der Entwicklung eines Dimers DOTAGA.(SA.FAPi)2, ist es der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein entscheidender Sprung gelungen.

Lesen Sie hier mehr über FAPi nach.